Herbstblues der Konjunktur Deutsche Wirtschaft stagniert, Arbeitslosenzahlen sinken nur leicht

2025-10-31 https://www.spiegel.de/wirtschaft/deutsche-wirtschaft-stagniert-arbeitslosenzahlen-sinken-nur-leicht-a-59e76d16-bb9e-4952-ba22-b3b33a76bacc HaiPress

Bild vergrößern

Containerumschlag in Mainz: Bestenfalls leichtes Wachstum

Foto: Sebastian Gollnow / dpa

Die deutsche Wirtschaft ist im Sommerquartal knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Das Bruttoinlandsprodukt stagnierte von Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal,wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag zu seiner Schnellschätzung mitteilte. Im Frühjahr war es noch um revidiert 0,2 (bisher: -0,3) Prozent gesunken,nach plus 0,3 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres. Bei zwei negativen Quartalen in Folge wird von einer Rezession gesprochen.

Verglichen mit anderen großen Volkswirtschaften der Eurozone schneidet Deutschland damit schwach ab. Frankreich schaffte im dritten Quartal ein Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent,Spanien sogar von 0,6 Prozent. Auch die Aussichten für das laufende vierte Quartal sind nicht ermutigend. Das Ifo-Institut rechnet bestenfalls mit einem leichten Wachstum. So schätzten die vom Ifo befragten 9000 Manager die aktuelle Geschäftslage im Oktober so schlecht ein wie seit über einem halben Jahr nicht mehr.

Herbstbelebung ohne Schwung

Die wirtschaftliche Entwicklung macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Oktober im Vergleich zum September nur leicht um 44.000 auf gut 2,9 Millionen Menschen gesunken. Das seien 120.000 mehr als im Oktober 2024,teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum September um 0,1 Punkte auf 6,2 Prozent,erhöhte sich aber im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Punkte.

»Insgesamt ist die Herbstbelebung bisher schwunglos«,sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit,Andrea Nahles. »Im Oktober haben Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung weiter abgenommen. Die Beschäftigungsentwicklung bleibt schwach,und die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist nur gering.«

data-area="text" data-pos="15">

Demgegenüber ist der Anteil der Bewerber mit einem Ausbildungsplatz nach Angaben von Nahles so gering wie seit 25 Jahren nicht mehr. Den Arbeitsagenturen und Jobcentern seien insgesamt 494.000 Lehrstellen gemeldet worden,25.000 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber nahmen 444.000 Bewerberinnen und Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agenturen in Anspruch – 13.000 mehr als im Vorjahr.

Am 30. September hatte die Bundesagentur noch 54.000 unbesetzte Lehrstellen registriert,15.000 weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Gleichzeitig waren noch 40.000 junge Leute unversorgt – 9000 mehr als im Vorjahr.

mik/Reuters/dpa-AFX

Haftungsausschluss: Dieser Artikel wurde aus anderen Medien reproduziert. Der Zweck des Nachdrucks besteht darin, mehr Informationen zu vermitteln. Dies bedeutet nicht, dass diese Website ihren Ansichten zustimmt und für ihre Authentizität verantwortlich ist und keine rechtliche Verantwortung trägt. Alle Ressourcen auf dieser Website werden im Internet gesammelt. Der Zweck des Teilens dient nur dem Lernen und Nachschlagen aller. Wenn eine Verletzung des Urheberrechts oder des geistigen Eigentums vorliegt, hinterlassen Sie uns bitte eine Nachricht.
©Urheberrechte 2009-2020Deutsches Netzwerk für Industrietechnologie      Kontaktieren Sie Uns   SiteMap